Ein Planet vor unserer Zeit

Ein Planet vor unserer Zeit – die beste Dinosaurier-Doku aller Zeiten

2022 versprach ein gutes Jahr für Dinosaurier-Fans zu werden. Jurassic World: Ein neues Zeitalter kam vor wenigen Wochen in die Kinos und beendete damit die Jurassic World Saga. Ich habe den Film noch nicht gesehen und ich weiß auch nicht, ob ich den verhältnismäßig teuren Kinoeintritt wirklich ausgeben möchte, denn der Film soll nach vielen Kritiken richtig schlecht sein – was mich überhaupt nicht wundert, da die ganze Jurassic World Trilogie überhaupt nicht mit den Jurassic Park Filmen zu vergleichen ist (siehe hier meine Besprechung von Jurassic World – Das gefallene Königreich).

Während Jurassic World ja schon lange angekündigt und der Hype entsprechend groß war, bekam ich von Ein Planet vor unserer Zeit nur am Rande mit, als Youtube mir den Trailer zu dieser Mini-Serie vorschlug. (Hier der Link zum Trailer).

Nachdem ich den Trailer gesehen hatte, war ich restlos begeistert und konnte es gar nicht glauben: Aber die Macher der grandiosen Dokumentation Planet Erde von BBC drehen eine Dinosaurier-Doku für Apple-TV+.

Küsten, Wüsten, Eiswelten…

Ähnlich wie auch schon bei Planet Erde gibt es mehrere Episoden von ungefähr 40 Minuten Länge, die sich auf einen speziellen Lebensraum konzentrieren. Prehistoric Planet (so der Originaltitel) besteht aus insgesamt fünf Episoden und zeigt dabei Dinosaurier in den Landschaften:

– Küsten

– Wüsten

– Süßwasser

– Eiswelten

– Wälder

Die Aufnahmen sind wie auch schon bei Planet Erde grandios. Ich könnte stundenlang dasitzen und mir die atemberaubenden Naturlandschaften anschauen, selbst wenn es keine Dinosaurier zu sehen gäbe. 

Doch erfreulicherweise gibt es Dinosaurier zu sehen – und was für welche.

Tyrannosaurus, Velociraptor, Triceratops und Co.

Basierend auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft begegnen uns Tyrannosaurus Rex, Velociraptor, Triceratops und noch viele andere Arten mehr. Die Animationen sind dermaßen gut, dass man zwischendurch vergisst, dass die Tieraufnahmen nicht echt sind. Nirgendwo habe ich authentischere Dinosaurier gesehen, die sich auch tatsächlich wie Tiere verhalten. 

Meines Erachtens schwächeln die Jurassic World Filme unter anderem daher, dass die Dinosaurier mehr in Richtung Monster gehen und weniger wie gewöhnliche Tiere auftreten (zumindest die Fleischfresser). 

Ganz anders bei Ein Planet vor unserer Zeit

Einer der bekanntesten Dinosaurier – der Tyrannosaurus Rex – kommt gleich in mehreren Episoden vor. In der Folge über Küsten begegnen wir einem erwachsenen T-Rex und seinen Jungen, wie sie kleine Krebse jagen und gemeinsam auf eine nahegelegene Insel schwimmen. Die kleinen im Wasser zappelnden und piepsenden Tyrannosaurier, die sich um das Elterntier tummeln hat mich sofort an eine Entenmutter mit ihren Küken erinnert. Es war dasselbe schöne Naturschauspiel, nur eben noch viel spektakulärer. 

In der Folge über Dinosaurier in einer Süßwasser-Umgebung erleben die Zuschauer einen Tyrannosaurus bei der Balz und anschließenden Fortpflanzung. Natürlich ist bei der Darstellung des Sozialverhaltens der Dinosaurier vieles reine Theorie, die sich an Beobachtungen der heutigen Fauna orientiert. Aber nichtsdestotrotz wirkt die Darstellung der Dinosaurier ziemlich überzeugend.

Ein weiterer Pluspunkt der Serie ist, dass sie Dinosaurier in den unterschiedlichsten Lebensräumen zeigt. Wenn ich an die Landschaft denke, in der Dinosaurier sich tummeln, fällt mir zunächst der Dschungel oder die Tropen ein (vermutlich aufgrund der Jurassic Park Filme). 

Insbesondere die Episode mit der Wüste und der Eislandschaft hat meinen Dinosaurier-Horizont etwas erweitert. Zwar hatte ich schon darüber gelesen, dass einige Dinosaurier in Wüsten und im hohen verschneiten Norden lebten, aber die Tiere in dieser extremen Klimazone zu sehen war schon sehr faszinierend. Insbesondere die Jagdszene in der urzeitlichen Eiswelt, bei der eine Herde Pachyrhinosaurier von drei Nanuqsauriern im Schneesturm angegriffen wird, war eine Augenweide.

Vieles bleibt Spekulation

Wie schon gesagt, stellt man sich bei der ein oder anderen Darstellung die Frage, ob das tatsächlich so gewesen ist (beispielsweise ob einige Dinosaurierherden sich bei ihren Wanderungen durch die Wüste an den Sternen orientiert haben). Einige dieser Fragen werden in einem jeweiligen Bonus-Video aufgegriffen, wobei der Erzähler David Attenborough auf die neuesten Forschungsergebnisse der Paläontologie verweist. Leider sind diese Lehreinheiten mit jeweils nur 4-5 Minuten ziemlich kurz gehalten. Da hätte ich mir etwas mehr gewünscht. 

Aber vermutlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Ein Planet vor unserer Zeit ist jedenfalls die beste Dinosaurier-Dokumentation, die ich bisher gesehen habe. Die Naturlandschaften sind grandios, die Dinosaurier täuschend echt, die Erzählstimme angenehm und die musikalische Untermalung von Hans Zimmer das Tüpfelchen auf dem i. 

Ein Planet vor unserer Zeit liefert nicht nur lehrreiche und spannende Unterhaltung, sondern lässt einen vor allem Staunen. Als Christ, der ich von einem persönlichen Schöpfergott ausgehe, sehe ich die Serie natürlich mit anderen Augen als beispielsweise ein Atheist. Als ich die Episoden mit meinen drei Jungs schaute, dachte ich immer wieder: Das ist alles so herrlich schön, dass ich es nachvollziehen kann, dass Gott zu seiner eigenen Freude diese urzeitliche Welt erschuf.

Wer gute Dokumentationen über die Erde und insbesondere über Dinosaurier schaut, dem kann ich Ein Planet vor unserer Zeit nur sehr empfehlen. 

Hier geht es zur Serie: AppleTV+

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