8 biblisch-inspirierte Halloween-Kostüme

Alle Jahre wieder, gegen Ende des Jahres, wenn die Tage kürzer und die Nächte dunkler werden, erschallt der Ruf in Deutschlands Straßen: „Süßes oder Saures!“

Da stehen sie nun vor unseren Türen, all die kleinen Hexen, Vampire, Zombies und Spidermans, um ein wenig Spaß zu haben und ihren Süßigkeiten-Vorrat aufzustocken.

Viele Christen stellen sich die Frage, welchen Beitrag sie zum 31. Oktober leisten sollen (außer dem Hinweis, das Reformationstag ist). Einige verriegeln Fenster und Türen und geben vor, nicht zu Hause zu sein (das sollen sogar Nicht-Christen machen). Andere Zeitgenossen öffnen den Kindern jedoch gerne die Türen, doch anstatt Haribos gibt es Traktate über den zweifelhaften Hintergrund Halloweens. Eine dritte Möglichkeit ist, dem Drängen der Kinder nachzugeben und sie mit ihren Freunden losziehen zu lassen (in der irrigen Erwartung, später etwas von den Süßigkeiten abzubekommen).

Ich möchte heute eine vierte Möglichkeit vorschlagen: Schockieren Sie Ihre Nachbarn mit originellen biblisch-inspirierten Kostümen und kommen Sie miteinander ins Gespräch!

Horror-Roman-Autor Stephen King gab zu, sich bei seinen Büchern von den Geschichten des Alten Testaments inspirieren zu lassen. Und was für den Großmeister des Horrors gut ist, wird auch Ihren Kleinen gut stehen.

Hier sind 8 biblisch inspirierte Halloween-Kostüme, um den Nachbarn den Schreck ihres Lebens zu verpassen

1. David nach der Schlacht mit Goliat

Welcher christliche Vater hat sie nicht schon seinen Jungs bis zum Erbrechen vorlesen müssen – die Geschichte von David und Goliat? Warum also nicht die Gelegenheit nutzen und seine Jungs als David gehen lassen.

Die Verkleidung ist recht einfach herzustellen: Opfern Sie eines Ihrer T-Shirts, das Ihrem Kind bis zu den Knien reicht und fixieren sie es mit einem Gürtel. Je nach Haut- und Haarfarbe Ihres Kindes darf mit Bräunungscreme und einer schwarzen Perücke nachgeholfen werden. Ausnahmsweise darf Ihr Bub bei dem Wetter in Sandalen herumlaufen (wirkt authentischer). Und das Highlight dieser Verkleidung ist natürlich der Kopf des Riesen Goliat. Diesen können Sie mit kreativem Einsatz und viel Fantasie aus Pappmache herstellen (Bonuspunkte gibt es für einen noch „blutenden“ Stumpf).

2. Naaman der Syrer vor seiner Heilung

Ein weiterer Vertreter aus dem Alten Testament ist Naaman der Syrer aus 2. Könige 5, der an der schweren Krankheit Lepra litt. Und mal ehrlich, gibt es etwas gruseligeres als bei lebendigem Leib zu verfaulen? Mit etwas Fantasie lassen sich leicht eine verfaulte Hand oder ein entstelltes Gesicht herzaubern, das unter der Vermummung erkennbar ist.

Das Highlight dieser Verkleidung ist der ekelerregende Gestank der Krankheit. Jungs zwischen 5 und 12 Jahren vertragen geruchsmäßig eine Menge, also scheuen Sie sich nicht, sie mit einer angemessenen Duftwolke auszustatten.

3. Der leidende Hiob

Schockieren Sie Ihre wohlhabenden Nachbarn mit dem, wovor sie sich am meisten fürchten – tragischem Leid! Die Verkleidung für Ihren Jungen ist recht einfach. Opfern Sie eines Ihrer T-Shirts (siehe Verkleidung 1) nur zerreißen sie es dieses Mal. Verpassen Sie ihrem Sprössling hässliche Beulen an allen sichtbaren Stellen (also künstliche, versteht sich. Natürlich sollten Sie ihrem Jungen keine verpassen). Streuen Sie ihm großzügig Asche über den Kopf (wenn Sie Gasgriller sind, fragen Sie bei Ihrem Nachbarn mit dem Kohlegrill nach) und drücken Sie ihm eine Tonscherbe in die Hand – fertig ist der Hiob (noch authentischer wirkt es, wenn Ihr Sohn ein gramerfülltes Gesicht macht).

4. Jona, der Prophet

Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Jona, dem Propheten, der von einem riesigen Fisch verschluckt und nach einiger Zeit wieder ausgespuckt wurde? Wenn das kein passendes Kostüm für Halloween ist, dann weiß ich auch nicht.

Die Grundlage bildet wieder ein altes T-Shirt und der Gürtel. Im nächsten Weiher finden Sie die weiteren Zutaten. Angeln Sie einige von diesen widerlichen Seepflanzen, bei denen man immer zusammenzuckt, wenn man sie beim Baden mit dem Fuß berührt und dekorieren Sie ihren Sprössling großzügig damit. Übergießen Sie ihn anschließend mit einer glibbrigen Masse und reiben Sie ihn mit alten Fischresten ein (zur Not geht auch eine Dose Katzenfutter in der Geschmacksrichtung Thunfisch). Anstatt „Süßes oder Saures“ könnte er „Kehrt um, ihr Niniviten!“ schreien, um es noch authentischer zu machen.

Falls Sie jetzt denken, wir hätten Ihre Tochter vergessen, verzagen Sie nicht. Hier sind meine Vorschläge für die kleine Hanna, Rebekka oder Rahel.

5. Die verfluchte, untreue Ehefrau

Eheliche Untreue ist eine hässliche Angelegenheit! Das war vermutlich auch die Absicht hinter dem „Fluch bringenden Wasser der Bitterkeit“ aus dem 4. Mosebuch. Traf eine untreue Ehefrau dieser Fluch, schwanden ihre Hüften und der Bauch schwoll an – sie war gezeichnet fürs Leben.

Verunstalten Sie also ihre kleine Prinzessin (die von Natur aus vermutlich schmale Hüften hat) und verpassen ihr einen unnatürlich-krankhaften Bauch, der nach einem göttlichen Fluch aussieht. Drücken Sie ihrer Tochter eine Holzschale mit einer übelriechenden Flüssigkeit in die Hand und fertig ist das Halloween-Kostüm.

6. Isebel, die blutrünstige Königin

Ich kenne keine christlichen Eltern, die ihrer Tochter den Namen Isebel geben würden, schließlich steht kaum ein Frauenname in der Bibel für mehr Grausamkeit als der der sidonischen Königin. Welches Mädchen träumt nicht davon, einmal eine Prinzessin zu sein. Als liebevolle Eltern gönnen Sie Ihrer Tochter natürlich diesen Wunsch – aber nicht an Halloween. Heute darf Ihre Kleine eine Königin sein, aber eine, an deren Händen Blut klebt. Besorgen Sie Ihrer Tochter ein königliches Gewand und tränken Sie es in Kunstblut, sodass es aussieht, als hätte sie die ganze Nachbarschaft auf dem Gewissen. Dazu noch ein stark geschminktes und hochmütiges Gesicht und Ihre Nachbarn werden es nie wieder wagen, Sie als „die komischen Frommen“ abzustempeln (obwohl, vielleicht doch).

Wenn Ihrer Tochter die letzten beiden Vorschläge nicht zusagen und sie lieber eine von den „Guten“ im Alten Testament sein will, wäre der nächste Vorschlag eine passende Alternative.

7. Jaël, die Keniterin

Jedes Kind weiß, dass man Vampire unter anderen mit Pflöcken erledigt. Was bei Blutsaugern wirkt, hilft auch gegen blutrünstige Feldheeren. Ein Zeltpflock durch die Schläfe gehämmert und vorbei ist die Schlacht. Das jedenfalls hat sich Jaël, die Keniterin gedacht, von der wir in Richter 4,17-24 lesen.

Verpassen Sie Ihrer Tochter eine nette alttestamentliche Tracht, die sie recht harmlos erscheinen lässt und schnitzen Sie ihr einen schönen Holzpflock. Geben Sie ihr noch einen passenden Hammer dazu und fertig ist das Kostüm.

Das reicht Ihnen noch nicht, oder Sie haben mehr als sieben Kinder? Dann dürfte das nächste Kostüm etwas für Sie sein.

8. Die Heuschrecken der Apokalypse

Was könnte furchterregender sein als Heuschrecken, in der Größe von zum Kampf gerüsteten Pferden, noch dazu mit menschlichem Gesicht, aber ausgestattet mit Raubtierzähnen und Skorpionschwänzen (vgl. Offenbarung 9,1-12)! Zugegeben, dieses Kostüm bedarf einer sorgfältigen und vermutlich kostspieligen Vorbereitung, aber dafür können Sie das Kostüm gleich für mehrere Kinder benutzen. Und kein Kostüm eignet sich besser, um mit ihren nicht-christlichen Nachbarn ins Gespräch zu kommen, nachdem diese verwundert gefragt haben: „Oh, was bist du denn?“

In diesem Sinne, Happy Halloween.